Hexenfeuer

Hexenfeuer - Walpurgisnacht 30. April

Im Mittelalter war auch in unserer Heimat der Glaube an Hexen stark verbreitet. Besonders in der Walpurgisnacht sollten sie sehr aktiv sein, und auf Besen, Mistgabeln oder Ziegenböcken zum Hexentanzplatz reiten. Um die Dorfflur vor den Hexen zu schützen, zündete man große Hexenfeuer an. Tagelang vorher hatten die Jugendlichen Holz und Reisig geschleppt, um ein wirksames Abwehrfeuer zu erhalten.

Der Sinn des Hexenfeuers bestand auch darin, mit seiner reinigenden Kraft Menschen und Tiere vor Schaden zu bewahren und die Fruchtbarkeit der Felder zu erhöhen. Man nahm an, dass die Dorfflur so weit geschützt wird, soweit der Schein des Hexenfeuers reicht. War das Feuer niedergebrannt, so sprangen Jungen und Mädchen paarweise über die Glut und niedrige Flammen, um die reinigende Kraft des Feuers auf sich wirken zu lassen.

Zum Schluss entzündeten die Mädchen und Jungen alte Besen am Feuer. Auf dem Heimweg ließen sie diese brennenden Besen kreisen.

Auch dieses symbolisierende, brennende Sonnenrad ist Teil einer alten, vorchristlichen Kulthandlung der Fruchtbarkeitsmagie.

Zitat aus: Kamenz-Geschichten-Gestalten-Geschichte

Autor: Günter Vogelsang